Die Frauen, besonders in Deutschland, orientierten sich noch an einer Kreation aus den Dreißigern, der Olympiarolle. Man zog die Haare in den Nacken und schlug sie nach oben ein. Kreiert worden war diese Frisur von einer Puppe, besser gesagt, von Franz Döbrich, der sie 1936 für die Firma Schildkröt, anlässlich der Olympiade, erschuf. Das Markanteste an ihr war die Frisur. Das erklärt den Namen. Allmählich "entschärfte" sich die Olympiarolle. Die Haare wurden zwar immer noch im Nacken zusammen gehalten, doch sie waren wieder länger. Typisch für jene 40er Jahre Frisur war es, die Ohren frei zu halten. Diese so genannte Entwarnungsfrisur lehnt sich namentlich an den Satz "Alles nach oben" an, der das Verlassen des Luftschutzkellers beinhaltete. Es gab - beeinflusst von Filmstars wie Greta Garbo - auch die Kombination der Olympiarolle mit der Page-Boy-Frisur. Dabei wurden die Haare im unteren Bereich nach innen gerollt, fielen dann mit einem Seitenscheitel glatt über die Ohren. Auch Zöpfe kamen wieder zur Geltung, und aus praktischen Gründen griffen die Frauen auf Kopftücher und Haarnetze zurück. Dieser Kopfschmuck blieb auch noch nach dem Krieg im Trend der Zeit. Bestimmt haben Sie die Bilder der typischen Trümmerfrau mit dem turbanähnlichen Kopftuch schon einmal gesehen.
Aber es gab, gerade in den Jahren des Krieges, auch Einflüsse aus Hollywood. Genannt sei Rita Hayworth, die eine schulterlange Frisur trug, weit schwingend und gelockt. Damit brachte sie Glamour und Sexappeal in diese Epoche, die alles andere als glamourös war. Es ist nachvollziehbar, dass die Frauen diesem Trend gern folgten.