60er Jahre Frisuren



Der zweite Weltkrieg prägte die Menschen. Armut und Verzicht machten sie zu einer Generation, die etwas nachzuholen hatte, die sich etwas gönnen wollte. Es folgte eine Zeit des Aufstandes gegen alle Konventionen. Antiquierte Moralvorstellungen wurden mit Schwung über Board geworfen, Oswald Kolle und die Antibabypille waren der Anfang einer Zeit der sexuellen Aufklärung. Die Beatles, die Doors, die Rolling Stones und Jimi Hendrix betraten - ebenso wie Kokain und Heroin - die große Showbühne des Lebens. Die Frauen machten sich nach einer langen Zeit der Unterdrückung zu einem Emanzipationslauf auf.

Damenfrisuren

Es galt sich neu zu orientieren in Gesellschaft, Politik und natürlich auch in der Mode und den dazugehörigen Frisuren. 60er Jahre Frisuren türmten sich höher und höher auf. Sehr beliebt war der "Bienenkorb oder -stock", bei dem das Haar hinten am Kopf in die Höhe ragte. Dazu wurde ein sehr hoher Pferdeschwanz oben auf dem Kopf gebunden und anschließend der vordere Teil darüber frisiert. Man konnte auch einen Mittelscheitel bis zur Kopfmitte ziehen und dann das Haar am Hinterkopf hochtoupieren.

US-amerikanische Prominenz wie Audrey Hepburn galt für diese Art der 60er Jahre Frisuren als Vorbild. Heute traut sich Amy Winehouse wieder an dieses Kunstwerk. Diese Frisuren benötigten viel Geduld und handwerkliches Können. Für den richtigen Halt kam zum Schluss eine Unmenge an Haarspray zum Einsatz. War das alles nicht möglich gab es fertige Perücken mit der gewünschten Frisur.

Die jüngeren Frauen, die sogenannten Blumenkinder der Flower-Power Generation, trugen das Haar offen, glatt und lang wie Cher oder aber mit großgemusterten, bunten Stirnbändern. Bei einigen Frauen und Mädchen ging die Revolution sogar soweit, das Kamm und Bürste überhaupt nicht zum Einsatz kamen. Andere schnitten ihre Haare kurzerhand ganz ab. Der Starhairstylist Vidal Sassoon versetzte mit seinen geometrischen Haarschnitten, dem geradlinigen Five-Point-Cut die Welt in Aufruhr.

Herrenfrisuren

Der größte Umbruch erfolgte allerdings bei den 60er Jahre Frisuren der Männer. Ungefähr 160 Jahre waren männliche Kurzhaarschnitte in Mode und wurden nie hinterfragt. Mit den Beatles nahmen sie sich allerdings die Pilzköpfe zum Vorbild. Mann zeigte immer noch die Ohren, die einzige Grenze, die noch eingehalten wurde. Plötzlich jedoch ließen die Männer ihre Haare wachsen und sprießen, krause Wellen und Locken entzückten die Damenwelt und damit nicht genug, auch die Bärte wuchsen wild und ungebändigt.

Mitte der 60er Jahre importierten die Europäer den Reggae, dessen bekanntester Vertreter, Bob Marley, 1981 verstarb. Er überzeugte die nach etwas Neuem suchenden Männer von seinen Dreadlocks. Das Haar wurde hierbei zu Zöpfen gepflochten, wurde nicht mehr richtig gewaschen und gebürstet und mit der Zeit vollständig verfilzt. Gleichgültig, was die Welt damals von all diesen Stilrichtungen hielt, sie bilden auch noch heute die Grundlage für unsere Frisuren.

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