20. Jahrhundert Musik und Film
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts ist der Film zum Großteil ein Jahrmarktsvergnügen. Für wenig Geld bestaunt das Publikum mit dem Kinematographen vorgeführte "lebende Bilder". Musikalisch beginnt das Jahrhundert mit einem Abschied. Der Komponist Giuseppe Verdi stirbt in Mailand. 1906 feiert im Rathaus von Melbourne der erste abendfüllende Film Premiere. Auf der Musikbühne bricht der Tenor Caruso Frauenherzen und Verdis "Aida" erlebt in der Arena von Verona eine glanzvolle Aufführung. Eine Legende nimmt ihren Anfang, als 1911 die Filmstudios in Hollywood eröffnet werden. Giovanni Pastrone gelingt 1914 mit "Cabiria" der erste Monumentalfilm der Geschichte. Zahllose Statisten agieren drei Stunden vor riesigen Pappkulissen.

Mit "Fantomas" hält die Faszination des Bösen Einzug auf der Kinoleinwand. Scharenweise erliegen die Frauen in den Kinosesseln dem südländischen Charme Rudolph Valentinos. Der Einzug der Schallplatte verdrängt mehr und mehr die mechanischen Klaviere. 1920 werden vor dem Salzburger Dom mit Hugo von Hofmannsthals "Jedermann" erstmals die Salzburger Festspiele eröffnet. 1927 beginnt mit der Warner Bros. Produktion "Der Jazzsänger" das Zeitalter des Tonfilms. Auch Disneys berühmte Micky Mouse lernt in "Dampfschiff Willie" sich mitzuteilen. In Berlin sorgt 1928 Kurt Weills "Dreigroschenoper" für Aufsehen. Ein Jahr später wird unter mäßiger Beteiligung in Hollywood der "Academy Award of Merit" verliehen, welcher später als "Oscar" zur begehrtesten Filmtrophäe der Welt werden sollte.
1930 beginnt Marlene Dietrich als Lola in "Der blaue Engel" ihre Weltkarriere. George Gershwin macht mit "Porgy und Bess" Jazz und Blues salonfähig für die Opernbühne. Die Kriegsjahre bringen Stars wie Zarah Leander, Bette Davis oder Hans Albers hervor. "Vom Winde verweht" wird zu einem der erfolgreichsten Filme aller Zeiten. Nach Kriegsende beginnt die Rockmusik ihren Siegeszug mit Bil Haley oder Elvis Presley. Auch die Jazzlegenden Duke Ellington und Benny Goodman werden gefeiert. Familienfilme wie "Vater der Braut" und "Wenn der Vater mit dem Sohne" sorgen in den Kinos für neuen Optimismus. Marilyn Monroe festigt in "Blondinen bevorzugt" ihr Image.