30er Jahre Musik



Musik erlebte durch die Erfindung des Tonfilms in den 1920er und Anfang der 1930er Jahre einen Aufstieg. Die Filme wurden häufig von Musikstücken begleitet, die dann zu Ohrwürmern für das Publikum wurden. In Deutschland hatte man vor dem Krieg eine Vorliebe für alles Amerikanische, in den Tanzsälen wurde Musik gespielt von Jazz über Bigband bis Charleston und Schlager. Bekannte Schlagerstars dieser Zeit waren die Comedian Harmonists ("Ein Freund, ein guter Freund"), Marlene Dietrich ("Ich bin von Kopf bis Fuß auf Liebe eingestellt"), Zarah Leander ("Der Wind hat mir ein Lied erzählt"), Lilian Harvey ("Liebling, mein Herz läßt dich grüßen"), Heinz Rühmann ("Ich brech die Herzen der stolzesten Frau´n") oder Siegfried Arno mit seinem Hit "Wenn die Elisabeth nicht so schöne Beine hätt".

Die Blütezeit des Swing

Die 1930er Jahre waren nicht nur die Hochzeit der Filmmusik sondern auch die Blütezeit des Swing in den USA. Swing hat seine Ursprünge in den Jazzbands von Fletcher Henderson und Duke Ellington. Der Swing wurde Mitte der 1930er zum Massenphänomen, es wurde überall in den USA Swing Dance getanzt zur Musik von Benny Goodman, Count Basie und anderen.

In der Swing Musik steckten die Melodien des schwarzen Jazz, die durch Glättung des Rhythmus dem weißen Publikum nah gebracht wurden. Ab 1939 gingen Titel von Glenn Miller wie "Somewhere over the Rainbow" und "Zauberer von Oz", die ursprünglich Filmmusiken waren, um die ganze Welt. Das Swingfieber bahnte sich Mitte der 1930er Jahre auch seinen Weg in das 3. Reich - trotz Gegenwehr der Nationalsozialisten. Vor allem Jugendliche favorisierten Swingmusik, allerdings wurde diese als Widerspruch zu Zucht und Ordnung der Hitlerjugend gesehen und mit Einbruch des Krieges schärfer bekämpft.

In Deutschland wurde Musik im dritten Reich von den Nationalsozialisten ab 1933 zensiert. Jazz war verboten, da er als Musik der Schwarzen galt. Die Musikmode änderte sich, Schlager und Propaganda Musik schallten nun aus den Radiogeräten. Jüdische Musiker erhielten Auftrittsverbot, wie z.B. die Comedian Harmonists. Viele Komponisten wurden ermordet, wie Walter Jurmann ("Veronika, der Lenz ist da"), oder sie emigrierten in die USA, wie Robert Gilbert ("Am Sonntag will mein süßer mit mir Segeln gehn´ "). Fremdländische Musik, zu der bisher Gesellschaftstänze getanzt wurden, wurde weitgehend durch deutsche Volkslieder, Heimatlieder und militärische Marschmusik ersetzt, die die Tanzflächen nahezu zu einem Exerzierfeld machten. Gegen Ende des Krieges wurden Texte gesucht, die der Bevölkerung wieder Mut machen sollten. Der berühmte Schlager "Ich weiß, es wird einmal ein Wunder geschehn", gesungen von Zarah Leander wurde 1939 erstmals aufgenommen.

Die Entwicklung der Musik der 1930er Jahre wurde gravierend von den Kriegsereignissen überschattet.

Mehr Infos zur 30er Jahre Filme, 30er Jahre Mode, 30er Jahre Frisuren oder 30er Jahre Geschichte finden Sie unter den entsprechenden Links.

Bewerten Sie diesen Artikel: