60er Jahre Filme



60er Jahre Filme bringen uns das Lebensgefühl der swingenden, aber auch revolutionären Sixties ein wenig näher. Ausgelöst durch das Wirtschaftswunder - es gab nun mehr Alternativen und Möglichkeiten der Freizeitgestaltung als bloße Kinobesuche - und dem Fernsehen als Massenmedium, erfolgte das große Sterben des bis dahin bekannten Kinos. Viele kleinere Städte mussten auf ihr Kino ganz verzichten, andere verkleinerten drastisch ihre sehr großen Kinosäle. Vielen Produktion- und Verleihfirmen ging der Atem aus und sie selbst in die Pleite, denn die Herstellungskosten überstiegen bei Weitem die Einnahmen. Der amerikanische Film lockte die deutschen Cineasten mit ihren technisch und inhaltlich aufwendigeren Produktionen. Als dann 1962 die wohl größte deutsche Produktionsfirma UFA den Weg in den Bankrott antrat, sah man den Tod des Kinos voraus.

Kinofilme der Sechziger

Gute Filme wurden allerdings trotzdem noch immer gedreht. Gassenhauer wie die Karl-May-Verfilmungen der "Winnetou-Reihe" und die Edgar-Wallace-Reihe konnten sich sehen lassen. Doch die Filmhelden entwickelten sich nicht weiter, entweder sie waren immer nur gut oder immer nur böse. Die Vielschichtigkeit einzelner Persönlichkeiten wurde in den 60er Jahre Filmen bis dahin nicht ausgeleuchtet. Angespornt durch die Nouvelle Vague, einer Stilrichtung des französischen Films Ende der 50er Jahre, veränderten auch Avantgardisten des Neuen Deutschen Films ihre Bildsprache und ihren Ausdruck. Eine bis dahin noch nicht gekannte Brutalität und lockere, ausdrucksvollere Sexszenen fanden Eingang in die 60er Jahre Filme. Die Entwicklung von leichteren Kameras und lichtempfindlicheren Filmen machte das Kunstlicht überflüssig und kleine handliche Kameras erleichterten die Arbeit außerhalb des Filmstudios. In England drehte Alfred Hitchcock seine "Vögel" und "Psycho", Roman Planski "Ekel" , "Tanz der Vampire" und "Rosemaries Baby", aber auch Filmklassiker wie "Blow Up" und "2001: Odyssee im Weltraum" erschienen auf der Bildfläche. In Westdeutschland brillierte der Film "Die Brücke", der sich mit der Absurdität des Zweiten Weltkrieges auseinandersetzte. Für die noch blutjungen Schauspieler Volker Lechtenbrink und Fritz Wepper waren ihre sehr guten darstellenden Leistungen der Beginn einer jahrelangen Karriere.

In Deutschland machten sich junge, einfaltsreiche Regisseure wie Volker Schlöndorff, Wim Wenders, Alexander Ernst Kluge, Werner Herzog und Rainer Werner Fassbinder auf den langen und beschwerlichen Weg das Publikum wiederzufinden. Sie stellten ihre Kritik an Politik und Gesellschaft in den Fokus ihrer Arbeit und diese wurde oft als Autorenfilm in meist kleinen, unkonventionellen Filmstudios produziert.

Außerdem ermöglichte die starke amerikanische Zensur den Filmern in Deutschland die Lücken zu schließen und Filme herzustellen, die gewalttätiger (Italowestern) und freizügiger (Schulmädchen-Report) als in Amerika waren. Hollywood übte allerdings immer einen besonderen Reiz auch auf deutsche Schauspieler aus. Die Geschwister Schell, Horst Buchholz und Hans-Jörg Felmy kamen in den 60er Jahren zu Ruhm und Ehren im Land der unbegrenzten Möglichkeiten.

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