20er Jahre Filme
Wenn hier der Begriff "Filmkunst" verwendet wird, impliziert das, dass Film überhaupt eine Kunstgattung ist! Das war in den ersten Jahren der bewegten Bilder noch keine allgemein anerkannte Tatsache! Aber nach einigen Jahrzehnten Filmgeschichte war es endlich soweit: Der Film hatte sich als Kunst etabliert. Die Kinos lösten die Jahrmarktszelte als Vorführungsstätten ab. Das Publikum erwartete vom Film nun ein abendfüllendes kultiviertes Vergnügen. Schließlich begannen die Kinos sogar, den Theatern an Größe und Beliebtheit Konkurrenz zu machen. Nicht umsonst nannte sich manches Kino damals "Filmpalast"! Und endlich erkannten auch Kritiker und Intellektuelle den Film als Kunstgattung an. Zeitungen schickten Filmkritiker in die Kinos. Schriftsteller wie z.B. Kurt Tucholsky verfassten Filmkritiken. Zu Beginn der 1920er Jahre hatte sich auch der wichtigste Ort der Filmgeschichte etabliert: Die amerikanische Filmindustrie, die ursprünglich in New York gesessen hatte, war nach Hollywood gezogen, und es gründeten sich nach und nach die großen Filmstudios: Metro-Goldwyn-Mayer, Fox, Paramount, Warner Brother, United Artists. Die ersten Filmstars wurden international bekannt: Charlie Chaplin, Mary Pickford, Lilian Gish, Douglas Fairbanks, um nur einige zu nennen.